Deutsche lieben Regeln, auch in der Sprache. Der Duden kennt mehr als 30 verschiedene Kommaregeln von Partizip- und Infinitivgruppen bis zu mehrteiligen Nebensatzleitungen, wie es im furchtbarsten Studienratsdeutsch heißt. Klar, Kommas bzw. Kommata können sehr sinnvoll sein, manchmal sind sie sogar fürs Verständnis zwingend. Wenn es heißt: „Die Hochzeit ist geplatzt. Er will sie nicht“ kann ein Komma schon mal darüber entscheiden, wer den Rückzieher macht. Doch das ist die große Ausnahme.
Oft ist das Komma komplett überflüssig. Beispielsatz: „Der Redakteur beschäftigt sich intensiv mit Kommaregeln um dem Lektor einen fehlerfreien Text abzuliefern.“ Ja, richtig, hier hätte ein Komma hingemusst. „Erweiterter Infinitiv mit zu“, so heißt die Regel. Aber wozu? In anderen Sprachen, etwa dem Englischen, würde man hier kein Komma setzen, es gibt insgesamt sehr viel weniger Vorschriften. Dort lautet die Faustformel: When in doubt – leave it out. Also im Zweifelsfall weglassen!
Crashkurs
Aus dem Redaktionsalltag: An dieser Stelle geben abwechselnd Thomas van Laak, Jörn Lotze und Christian Winter Tipps rund ums Corporate Publishing.