Wie arbeitet es sich bei van laak Medien? Giana Holstein hat in die Agentur hineingeschnuppert. Ein Praktikumsbericht.
Einen Praktikumsbericht als Blogeintrag zu verfassen ist eine ziemliche Herausforderung. Schließlich soll er ja unterhaltsam sein, aber kann ein Praktikumsbericht das überhaupt? Und worüber soll ich überhaupt schreiben, bzw. wovon erzählen? Ich meine, selbstverständlich könnte ich sachlich darüber berichten, was ich alles gelernt habe. Dass 1.000 Zeichen einem manchmal unwahrscheinlich lang vorkommen – oder aber viel zu kurz. Und, dass man manchmal einfach den Kopf freikriegen und Abstand gewinnen muss, wenn man sich in einem Text festgefahren hat. Aber sind das die Sachen, die mein Praktikum wirklich ausgemacht haben?
Wenn ich die letzten vier Wochen rekapituliere, kommt mir eher die Erkenntnis aus dem Besprechungsraum in den Sinn, dass sich manchmal aus einer einfachen, lustigen Wortspielerei im Brainstorming die Idee für einen neuen Titel entwickeln kann. Ich denke an eine lange Zugfahrt nach Paderborn zum Erzbistum – und wieder zurück – in der ich gelernt habe, dass Thomas zwischen „Dieser Tunnel ist bestimmt zwei Kilometer lang!“ und den beruflichen Themen, wie den neuen Bürowelten der VGH, sehr schnell hin und her wechseln kann (Der sogenannte Rehbergtunnel bei Altenbeken wurde übrigens 1861 erbaut und ist nur etwa 1,6 Kilometer lang, lieber Thomas).
Pure Frustration und auch etwas Ehrgeiz kommen in mir hoch, wenn ich an meine ersten Servicetexte für die „VIA to go“ denke – und an die unfassbar vielen Anmerkungen und Kommentare von Jörn darin, die bei jedem Versuch gefühlt immer zahlreicher wurden. Und auch an die Dankbarkeit für das Feedback und dafür, dass gerade für konstruktive Kritik immer Zeit war.
In mir steigt Panik auf, wenn ich an den Shanghai-Besprechungsraum bei der Nord/LB denke – ein Raum mit vielen Fenstern im 13. Stock ist leider wirklich nichts für Menschen mit Höhenangst. Generell denke ich an die Kundentermine, bei denen ich dabei sein durfte und vor denen ich erst wahnsinnigen Respekt hatte und aufgeregt war, nur um zu merken, dass meine Bedenken völlig überflüssig waren. Ich denke an Karsten, Lars und Hjördis von mann+maus, bei denen ich das eine oder andere Mal über die Schulter schauen durfte, wenn sie ein Layout gezaubert haben und an den Kaffeevollautomaten, vor dessen Technik ich etwas Angst habe – nicht zuletzt deswegen, weil auf ihm einen Totenkopfsticker prankt. Mir kommt Jörns Gymnastikball in den Sinn und mein großer Respekt davor, dass er darauf einfach ruhig sitzen bleiben kann, statt damit durch die Gegend zu hüpfen – ich könnte das nämlich nicht! Und natürlich an Thomas blaues Auge, das er sich gleich zu Beginn meines Praktikums zugezogen hatte, als er gestürzt war, mit dem er dennoch alles, was wichtig war, im Blick hatte.
Selbstverständlich hätte ich sachlich darüber schreiben können, was ich alles gelernt habe – aber das macht es für mich nicht aus. Sondern die Kritik, das Lob, die Frustration, die Freude, das zu lange Sitzen, die Kunden, der Kaffee – eben alles, was man nicht aus Büchern lernen kann.