Mit 33 Auszeichnungen ist die 361° der NORD/LB eines der erfolgreichsten Mitarbeitermagazine Deutschlands. Jetzt feiert das Magazin 10-jähriges Jubiläum. Mit Daniela Grams aus der 361°-Redaktion haben wir im Geburtstagsinterview über die Gründe für den Erfolg, ihre persönlichen Highlights und ihre Zukunftswünsche gesprochen.
Die 361° hat in zehn Jahren 33 Auszeichnungen gewonnen. Wie haben Sie das geschafft? In der Redaktion sind wir sehr stolz, dass wir über einen so langen Zeitraum so erfolgreich wahrgenommen werden. Das ist natürlich auch ein schönes Feedback für die eigene Arbeit. Manchmal war es ein besonderes Cover, das die Aufmerksamkeit der Jury auf sich gezogen hat, oft aber auch ein starkes Thema, das aus dem Rahmen fällt. Ein Beispiel für beides ist unsere Ausgabe zum Personalabbau. Das war mit sechs Auszeichnungen unsere beste Ausgabe. Für ein Mitarbeitermagazin sind wir sehr offen, kritisch und frei, was Themen-Entscheidungen angeht. Unsere Redaktion wird auch gern mal als etwas eigenwillig bezeichnet. Das sind Punkte, die bei den Juroren positiv ins Gewicht fallen.
Wie bekommen Sie es hin, auch kritische Themen zu bringen? Unser Vorstand muss das Magazin nicht freigeben. Dadurch sind wir ziemlich unabhängig.Wir verstehen uns nicht als Propagandaheft und werden in unserer Offenheit auch bestärkt, zum Beispiel von unserem Leserbeirat. Aber natürlich gibt es auch mal Themen, mit denen man aneckt. Das sorgt schon mal für Zündstoff und Diskussion. Eine Zensur findet aber nicht statt. Bis jetzt hat der Vorstand uns machen lassen und dafür sind wir sehr dankbar.
Was war Ihr Highlight in den letzten zehn Jahren? Da gibt es viele, aber die Ausgabe zum Personalabbau mit unserem starken Cover 1.250 war schon außergewöhnlich. Wir haben viele persönliche Gespräche mit unseren Kollegen geführt und sind als Mitarbeiter selbst betroffen. Das war eine teilweise bedrückende und sehr emotionale Redaktionsarbeit.
Wie oft werden Sie eigentlich gefragt, warum Sie noch ein Printmagazin herausgeben? Bei jeder Ausgabe bekommen wir Kommentare, die auf die Digitalisierung und die Druckkosten anspielen. Genauso viele Nachfragen kommen aber auch, wenn eine Abteilung die Hefte mal nicht bekommt. Das Printmagazin ist also schon noch gefragt und wir halten daran fest. Wir wollen natürlich trotzdem Verbindungen zu digitalen Formaten schaffen, aber wir sind der Meinung, dass Print für uns im Moment noch genau das Richtige ist.
Sie halten nicht nur an Print, sondern auch seit zehn Jahren an derselben Agentur fest – ist da nicht irgendwann die Luft raus? Nein, die Luft ist nicht raus. Man kann sich natürlich die Frage stellen: Wäre es vielleicht gut, jetzt zu wechseln, um mal frischen Wind reinzubekommen? Aber die Zusammenarbeit mit van laak Medien und mann+maus ist sehr eng geworden – die Agenturen kennen unser Unternehmen und uns sehr gut. Das ist ein Vorteil.
Haben Sie Wünsche für die Zukunft? Natürlich werden wir das Konzept stetig weiterentwickeln, uns auch mal von Rubriken verabschieden und neue hinzunehmen. Der große Wunsch für die Zukunft ist aber, dass wir weiterhin so unabhängig und frei arbeiten können und Mitarbeiter finden, die offen mit uns über Themen sprechen. So können wir uns unsere Glaubwürdigkeit bewahren.